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Neuer Trainer für die Erste Herren!

| SC Haßbergen

„Ich bin wieder hier, in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt. Ich rieche den Dreck, ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher, wieder zu Hause zu sein“, das sang Marius Müller-Westernhagen bereits 1998. Dieses Liedchen könnte nun auch Trainer Lars Büsing trällern, nur dass er sich überhaupt nicht versteckt hat und die Elf des SC Haßbergen aktuell auch gar keinen Dreck in der Fußball-Bezirksliga zusammenspielt. Mit 14 Punkten ist der Aufsteiger und amtierende Kreis-Doublesieger immerhin das zweitbeste Nienburger Team. Mit Büsing hat das Team aus der Pappelkampfbahn jetzt einen alten Bekannten als Coach zurückbekommen – er wird die Nordkreisler bereits zum Trainingsauftakt Ende Januar übernehmen.
Mitte Oktober vergangenen Jahres gab Aufstiegstrainer Tim Rehm überraschend seinen Rücktritt beim SCH bekannt, ist inzwischen an die Seitenlinie seines Heimatklubs TuS Drakenburg zurückgekehrt – die Drakenburger hatten sich zuvor von Coach Sven Riedel getrennt. Das Trainerkarussell drehte sich also nun munter weiter: Lars Büsing, ein Haßberger Urgestein, wechselt mit sofortiger Wirkung vom SV Vorwürts Hülsen zum SC Haßbergen.
Büsing war bereits zwei Mal als Coach bei den Blau-Weißen tätig: von 2012 bis 2016 und in der Rückrunde 2018/19, als er ein halbes Jahr als „Feuerwehrmann“ aushalf, nachdem sich der SCH von Trainer Clemens Sachau getrennt hatte. Auch als Jugendtrainer war Büsing bereits für die Haßberger aktiv, sein 19-jähriger Sohn Lennart Büsing spielt derzeit ebenfalls für die Haßberger Bezirksliga-Elf. Lars Büsing wohnt nach wie vor in Haßbergen. Mehr Stallgeruch dürfte sich also kaum finden lassen. Zudem war Büsing bereits als Chefcoach beim TuS Drakenburg oder auch beim SC Marklohe, bis vor Kurzem auch beim SV Vorwärts Hülsen tätig.
Klingt nach einer einfachen Trainer-Lösung, doch SCH-Vorsitzender Cord Behrens widerspricht: „Wir haben es uns nicht so leicht gemacht, wie es vielleicht aussieht.“ Ein vierköpfiges Gremium aus den Spielern Mike Ziehm und Ruben Cordes, dem langjährigen Torwarttrainer Frank Heuer, der nach dem Rehm-Aus gemeinsam mit Co-Trainer Steffen Bruns die Verantwortung übernommen hatte, und Behrens beschäftigte sich mehrere Wochen mit verschiedensten Namen, führte viele Gespräche. „Wir sind allen sehr dankbar, es war ein interessanter Austausch“, bedankt sich Behrens.
Letztlich habe die Nähe von Büsing zum Verein den Ausschlag gegeben. „Ich kann Lars quasi einfach den Schlüssel geben und er kann direkt loslegen. Er war ja nie wirklich weg. Darüber hinaus ist er fachlich erhaben, kennt das Team und wir freuen uns, wieder einen Trainer mit einer hohen Loyalität zum Verein an der Seitenlinie zu haben“, führt Behrens aus.
Büsing selbst erklärt, dass das vergangene halbe Jahr in Hülsen nicht einfach gewesen sei. Nach der WhatsApp-Affäre und dem plötzlichen Rücktritt seines Trainerkollegen Uwe Bischoff übernahm Büsing das Team, bekam mit Verteidiger und Ex-Steimbker Sönke Bremermann einen neuen Co-Trainer an seine Seite – dieses Gespann sollte eigentlich zumindest bis zum kommenden Sommer bestand haben. Büsing erklärt: „Die zurückliegenden Monate haben Körner gekostet. Zudem habe ich mich gefragt, wie sinnvoll es überhaupt ist, bis zum Sommer weiterzumachen, wenn ohnehin alle wissen, dass ich den Verein dann verlasse.“ Daher habe der 49-jährige Übungsleiter um sofortige Vertragsauflösung gebeten. Es seien jedoch zwei schöne Jahre in Hülsen gewesen, betont der Coach: „Es hat viel Spaß gemacht, mit dem Team zu arbeiten. Ein ist ein toller Verein mit einer feinen Mannschaft.“
Ohne Pause geht es also für Büsing in Haßbergen direkt wieder weiter. Lange überlegen, wieder bei seinem Heimatklub anzuheuern, musste der Trainer nicht. „Das ist eine Herzensangelegenheit. Ich habe in dieser Saison ein paar Spiele der Mannschaft verfolgt, bin ganz gut im Bilde und freue mich, mit den Jungs hoffentlich im Sommer den Klassenerhalt feiern zu dürfen – das ist das klare Ziel.“ Der Trainingsplan stehe bereits: Die Wintervorbereitung starte am 21. Januar. Die Zeichen standen zuletzt gut: Mit zwei Siegen (2:0 gegen Steimbke, 2:1 in Weyhe) beendete der SCH das erfolgreiche Jahr mit sechs Punkten und hat auf den Abstiegsrelegationsplatz fünf Punkte Abstand.

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